Probezeit

Was erwartet dich?

Wir halten es wie Schiller - "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet..."

Da wir nach einem Kennenlerngespräch und einem Probetraining in der Regel noch nicht abschätzen können, ob sich der Hund zum Rettungshund eignet bzw. auch ob sich der Hundeführer charakterlich und gesundheitlich für die Arbeit eignet, haben wir uns entschlossen, grundsätzlich eine Probezeit von 6 Monaten einzuführen.

In dieser Zeit sind Sie als Interessent voll in die Ausbildung integriert. Sie können und sollen an allen praktischen und theoretischen Ausbildungen teilnehmen und testen, ob dies die Arbeit ist, die Sie sich vorgestellt haben. Wir wollen in dieser Zeit von Ihnen sehen, dass Sie bereit sind, sowohl für die anderen Mitglieder zu arbeiten als auch mit Ihrem Hund gemeinsam neue Aufgaben zu meistern.

Nach dieser Probezeit entscheiden wir gemeinsam, ob die Ausbildung zum Rettungshundeteam fortgesetzt wird. Entscheidend sind dabei die Lernbereitschaft des Hundes und des Menschen. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Sie sich als Hundeführer in unserer Gesellschaft wohl fühlen und wir Ihnen vertrauen können.

Aus der Sicht einer Interessentin

Mein Einstieg in die Hundestaffel des DRK Leipzig.

Das Zusammenleben mit einem Hund ist einzigartig. Um unsere Bindung noch mehr zu stärken, haben Nami, mein 2-jähriger Dackel-Terrier Mix, und ich lange nach der gemeinsamen Herausforderung gesucht, die uns beide fordert und fördert. Wir waren uns einig, dass wir draußen in der Natur sein wollen und das am liebsten mit mehreren Menschen und Hunden, denn wir sind beide ausgeprägte Rudeltiere.

Nach einiger Recherche haben wir die Hundestaffel entdeckt. Naturverbundenheit, gemeinsame Arbeit an Hund und Mensch, soziales Engagement - all das scheint hier vereint. Aber wie fragt man nun an? Welche Hundestaffel ist die geeignete?

Nicht nur der Internetauftritt, sondern vor allem der persönliche Kontakt im Umgang mit Interessenten des DRK haben mir sehr gut gefallen.

Nach kurzem ersten Kontakt mit dem Staffelleiter des DRK Leipzig via Telefon war es sehr angenehm unproblematisch einfach mal ein Schnuppertraining zu besuchen, persönlich zu erfahren was das Training in einer Hundestaffel bedeutet sowie Erwartungen und Hoffnungen zu besprechen.

Das Schnuppertraining war sehr gut organisiert. Der Staffelleiter hat mir die Trainingskonzepte erklärt und mir erste Ängste genommen. Natürlich waren Nami und ich erstmal eingeschüchtert von den Fähigkeiten der erprobten Spürhunde, der hervorragenden Mensch-Hund-Kommunikation und dem ernsthaften Training. Doch das gemeinsame Arbeiten mit den Hunden hat uns sofort begeistert. Mein erstes Mal als verstecktes „Opfer“ war sehr aufregend - mitten im Wald zwischen Sträuchern und Bäumen, nur ein Vogelzwitschern zu hören und dann kommt plötzlich eine feuchte Spürnase zielgerichtet auf mein Versteck zu und schlägt an, zeigt seinem Herrchen mich als vermisste Person, ich bin gerettet- einfach beeindruckend wieviel Training und Erfahrung da hinter stehen müssen. Von da an war ich Feuer und Flamme und wusste das will Nami und ich als Team erreichen.

In den folgenden Trainingseinheiten ist mir vor allem die gute Auswahl der Trainingsorte aufgefallen. Sie ist abwechslungsreich, aber die Orte sind auch nicht zu weit weg. Manchmal mitten in Leipzig, manchmal im nahen Umkreis - alles gut zu erreichen. Der erste freundliche Kontakt hat sich immer weiter bestätigt. Die gesamte Staffel ist sehr freundlich und alle motivieren sich gegenseitig ohne Konkurrenz zu schaffen.

Gerade jetzt am Anfang bin ich schon öfters verzweifelt und manche Dinge sahen unerreichbar aus für Nami und mich. Doch die beiden Trainerinnen sind sehr geduldig und können jedem auf ihrem Trainingsniveau abholen. Die zusätzlichen monatlichen Theorieabende zeigten uns dann den weiteren großen Umfang einer Hundestaffel auf - es bleibt natürlich nicht nur bei der Suche durch den Hund. Umgang mit Kompass, Karte und GPS-Gerät, allgemeine Theorie über Hunde sowie erste Hilfe am Hund - alles unumgängliche Themen.

Kurz vor dem ersten Lockdown auf Grund des Covid-Virus gab es einen toll organisierten Orientierungslauf. Ausgelegte Koordinaten mussten in Teams gefunden werden und das GPS-Gerät konnte jetzt auch in der Praxis erklärt werden. Das war ein toller Moment die Staffelmitglieder noch besser kennenzulernen und sich bewusst zu werden wieviel Arbeit hinter der gesamten Organisation einer solche Staffel steht - und das alles ehrenamtlich.

Mit den ersten Fortschritten bei Nami und mir kam dann leider auch der harte Lockdown - ein gemeinsames Arbeiten mit der gesamtem Staffel wurde leider unmöglich. Doch trotz dessen, dass wohl jeder von uns sich erstmal selbst privat und beruflich sortieren musste, blieb ein ständiger Kontakt bestehen und so gab es zumindest theoretische Möglichkeiten Trainingselemente einzustudieren und auch via Video sich Feedback zu holen. Theorieabende über Videokonferenzen waren schnell etabliert.

Nami und ich können es kaum erwarten, dass es endlich wieder in der Staffel losgeht. Es war die absolut richtige Entscheidung für uns - gemeinsames Arbeiten an der frischen Luft, gemeinsames Erlernen neuer Fähigkeiten, Wachsen unserer Bindung und unseres Selbstbewusstseins und das große Ziel so gut zu werden, dass man mit seinem Können auch Menschen in Notlagen helfen kann.

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