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Hier findest du alles zu den einzelnen Voraussetzungen und wie die Ausbildung thematisch aufgebaut ist. Melde dich gerne bei Interesse! Wir freuen uns auf dich und deinen Vierbeiner
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rettungshunde(at)drk-leipzig.de

Voraussetzungen

Voraussetzungen Mensch

Eines der großen Unterscheidungsmerkmale zwischen Rettungshundearbeit und Hundesport ist wohl das große Paket an Anforderungen, das an den Hundeführer gestellt wird.

Neben ganz banalen, aber dennoch wichtigen materiellen Voraussetzungen, wie die Verfügbarkeit von einem Auto, sollte der Hundeführer auch gesund und fit sein, über die notwendigen zeitlichen Ressourcen (durchschnittlich 8 Stunden pro Woche, zzgl. der Zeit, die man zu Hause mit seinem Hund übt) verfügen und dementsprechend eine verständnisvolle Familie und Arbeitgeber haben.

Rettungshundearbeit ist Teamarbeit. Dabei verstehen wir unter Team nicht nur den Hund mit seinem Menschen, sondern insbesondere auch die Mitglieder unserer Staffel untereinander. Personen, die es nur angesagt finden, einen Rettungshund zu haben, ohne ihn auch tatsächlich im Sinne der Hilfeleistung des Deutschen Roten Kreuzes im Realeinsatz zu führen, unterstützen wir nicht.

Wenn bei Ihnen der Hilfsaspekt im Vordergrund steht und Sie bereit sind, mehr zu machen als nötig, dann sind Sie bei uns genau richtig.

Voraussetzungen Hund

Neben der jagdlichen Ausbildung ist die Ausbildung zum Flächensuchhund eine der artgerechtesten Aufgaben, die wir unseren Hunden in der heutigen Gesellschaft bieten können. Die Hunde können, unter Beachtung gewisser Regeln, ihren Stöbertrieb nutzen und im Team zum Erfolg kommen - in unserem Fall das Finden der vermissten Person.

Grundsätzlich haben wir keine bevorzugte Hunderasse. Allerdings sollten folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

  • sicheres Wesen
  • gute körperliche Kondition und allgemeine Gesundheit
  • Lernwilligkeit und Motivierbarkeit
  • gute Bindung zum Hundeführer
  • mindestens 16 Wochen alt und nicht älter als 4 Jahre zu Beginn der Ausbildung

Starke Unsicherheit, Aggression gegen Artgenossen oder Menschen und ein ausgeprägter Jagdtrieb schließen eine Ausbildung zum Rettungshund aus.

Für den Hund muss mindestens ein Impfschutz gegen Staupe, Tollwut, Parvovirose, Leptospirose und Hepatitis und eine gülttige Haftpflichtversicherung  nachgewiesen werden.

Probezeit

Wir halten es wie Schiller - "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet..."

Da wir nach einem Kennenlerngespräch und einem Probetraining in der Regel noch nicht abschätzen können, ob sich der Hund zum Rettungshund eignet bzw. auch ob sich der Hundeführer charakterlich und gesundheitlich für die Arbeit eignet, haben wir uns entschlossen, grundsätzlich eine Probezeit von 6 Monaten einzuführen.

In dieser Zeit sind Sie als Interessent voll in die Ausbildung integriert. Sie können und sollen an allen praktischen und theoretischen Ausbildungen teilnehmen und testen, ob dies die Arbeit ist, die Sie sich vorgestellt haben. Wir wollen in dieser Zeit von Ihnen sehen, dass Sie bereit sind, sowohl für die anderen Mitglieder zu arbeiten als auch mit Ihrem Hund gemeinsam neue Aufgaben zu meistern.

Nach dieser Probezeit entscheiden wir gemeinsam, ob die Ausbildung zum Rettungshundeteam fortgesetzt wird. Entscheidend sind dabei die Lernbereitschaft des Hundes und des Menschen. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Sie sich als Hundeführer in unserer Gesellschaft wohl fühlen und wir Ihnen vertrauen können.

Eignungstest

Der Rettungshundeeignungstest wird durchgeführt, um folgende Eigenschaften beim Hund zu testen:

  • Kein Aggressions- oder übertriebenes Meideverhalten
  • Unbefangenheit gegenüber fremden Personen
  • Belastungsüberprüfung (z.B.: humpelnde Person in Flatterkleidung, stürzende und wegrennende Person)
  • Geräuschunempfindlichkeit
  • Unangenehmes Material begehen
  • Spielfreude, Such- und Stöberbereitschaft

Was wird vom Hund erwartet? Im Idealfall zeigt der Hund in allen Situationen freundliches, unerschrockenes Verhalten und geht freudig auf Spielaufforderungen ein. Da Hunde aber nicht als Rettungshund geboren werden, ist während des Tests vor allem auf die Kooperationsbereitschaft des Hundes und dessen Lernfähigkeit zu achten. Es soll eine Aussage über die Veranlagung und die Trainierbarkeit des Hundes gemacht werden.

Gut sozialisierte, umweltsichere, kooperationsbereite, lernfähige, verspielte und aufmerksame Hunde bringen die besten Voraussetzungen für die Ausbildung mit. Kleine Unsicherheiten, geringe Angstreaktionen oder Lärmempfindlichkeit kann durch Training behoben werde. Soziale Mängel, insbesondere aggressives Verhalten, sind dagegen oft nicht mehr zuverlässig abzustellen.

Prüfung

Unsere Teams werden nach der Gemeinsamen Prüfungs- und Prüferordung für Rettungshundeteams (DRK PO) geprüft.

Die Prüfung umfasst neben einer theoretischen Prüfung des Hundeführers (Fachfragenkatalog), die praktische Überprüfung der Anzeige des Hundes an der gefundenen Person als Einzelübung, einen Gehorsamsteil und im Anschluss eine Suche, die das Team innerhalb von 30 Minuten (reine Suchzeit) erfolgreich abgeschlossen haben muss.

In der Flächenprüfung erstreckt sich die Suche auf ein ca. 45.000 Quadratmeter großes, bewaldetes Gelände mit einer dem Hundeführer nicht bekannten Anzahl von versteckten Personen. Dabei können die Verstecke bis zu 3,5 Meter über dem Boden liegen.

Bei der Trümmerprüfung beträgt die Suchfläche 800 - 1.000 Quadratmeter mit unterschiedlicher Höhe und Schichtung. Auch hier wird eine dem Hundeführer unbekannte Anzahl an Versteckpersonen ausgelegt. Die Verstecke müssen mindestens 0,5 Meter Trümmerabdeckung aufweisen und dürfen für den Hundeführer nicht einsehbar sein. Die Trümmer selbst dürfen bei der Prüfung (analog dem Realeinsatz) in der Regel nicht vom Hundeführer begangen werden, das heißt, dass insbesondere die Lenkbarkeit des Hundes enorm wichtig ist. Eine Besonderheit ist, dass alle bereits gefundenen Helfer in Ihren Verstecken verweilen. Der Hund soll zeigen, dass er trotzdem gezielt nach weiteren Personen sucht.

Ausbildung

Theorie

Während der Ausbildung werden theoretische Kenntnisse vermittelt, welche in der Prüfung in Form eines Fachfragenkataloges abgefragt werden und für die Prüfungssuche und den Realeinsatz wichtig sind.

  • Erste Hilfe & Sanitätsausbildung
  • Grundlagen der Psychosozialen Notfallversorgung
  • Karten- & Kompasskunde sowie Umgang mit GPS, Orientierung im Gelände
  • Einsatztaktik und -logistik
  • BOS Sprechfunk (analog & digital)
  • Erste Hilfe am Hund
  • Kynologie
  • Unfallvorschriften und Transport des Hundes
  • Grundlagen Trümmerkunde

"Richtig helfen können – ein gutes Gefühl!" Die Theorieausbildung liefert die Handlungssicherheit für den späteren Einsatz.

Verweisarten

Im Einsatz laufen unsere Hunde ohne Leine frei im zugewiesenen Suchgebiet und suchen nach menschlicher Witterung. Wenn Sie einen Menschen gefunden haben, müssen Sie uns dies anzeigen, damit wir die Stelle finden, Erste Hilfe leisten und Unterstützung anfordern können. In Deutschland werden die meisten Hunde als Verbeller ausgebildet.

Verbellen
Im Falle des Verbellens verharrt der Hund bei der gefundenen Person intensiv bellend, bis sein Hundeführer bei ihm ist. Der Hund soll dabei die Person weder bedrängen noch verlassen. Das Verbellen ist ressourcenschonend, da ein Pendeln zwischen Hundeführer und gefundener Person nicht erfolgt. Bei laut bellenden Hunden ist dies weit hörbar. Für die Trümmerarbeit ist das Verbellen die einzig mögliche Anzeigeform nach unserer Prüfungsordnung.

Bringsler
Der Bringsler trägt ein spezielles Halsband. Im Falle eines Fundes nimmt er ein am Halsband befestigtes Lederstück oder Reel auf und läuft damit zurück zu seinem Hundeführer. Dies ist für den Hundeführer das Zeichen, dass sein Hund gefunden hat. Auf ein Kommando führt der Hund seinen Hundeführer an der Leine oder frei laufend zu der gefundenen Person.

Freiverweis
Beim Freiverweis läuft der Hund, wie beim Bringseln, nach dem Fund einer Person zum Hundeführer. Allerdings trägt er in diesem Fall kein Halsband, sondern zeigt "frei" beim Hundeführer an. Dies kann durch Anspringen und Anbellen des Hundeführers geschehen. Es ist auch möglich, dass beim Hundeführer ein Gegenstand aufgenommen wird, den der Hundeführer mit sich trägt.

Flächensuche

Unter Flächensuche versteht man die Suche nach vermissten Personen in unwegsamen Gelände. Dabei kann es sich um Personen jeden Alters, Sportler, Spaziergänger, verwirrte, orientierungslose oder selbstmordgefährdete Menschen handeln, die möglichst schnell gefunden werden müssen, um Gefahr für Leib oder Leben abzuwenden.

Die Hunde werden dazu ausgebildet, in Zusammenarbeit mit dem Hundeführer ein von der Abschnittsleitung zugewiesenes Gebiet selbständig abzusuchen und jede darin befindliche Person anzuzeigen. Um den Hund vor Jagdfeuer zu schützen, trägt er bei der Suche eine Kenndecke.

Trümmersuche

Trümmereinsätze sind die medienwirksamsten Einsätze. Im Inland nehmen diese Einsätze in der Einsatzhäufigkeit jedoch in der Regel eine untergeordnete Bedeutung ein. Im Gegensatz zur Flächensuche sind die vermissten Personen in der Regel nicht frei zugänglich, so dass dies den Trainingsschwerpunkt für die Trümmer ausmacht. Darüber hinaus ist eine gute Körperkontrolle des Hundes wichtig. Da die Begehung der Trümmer durch den Hundeführer oft nicht möglich ist, muss dieser seinen Hund sehr gut auf Entfernung führen können.