Auf das Thema der Rettungshundearbeit bin ich durch das Buch „Ich weiß, was du mir sagen willst“ von Stefanie Lang von Langen gekommen. Ich schrieb daraufhin im Mai 2018 eine E-Mail an die RHS und war gespannt, ob sich tatsächlich jemand bei mir meldet.
Hintergrund meiner Gedanken war, mit dem Hund eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu haben und dabei etwas Interessantes und Nützliches zu machen.
Nun galt es die 6-monatige Probezeit zu absolvieren und zu überstehen.
Ein paar Tage später war es dann soweit. Wir haben uns in Panitzsch zum ersten Kennenlernen getroffen. Dann sollten wir (Hund und Mensch) zeigen, was wir schon konnten. Dies war nicht allzu viel. Nach einigem unwilligen Sitz und Platz war auch schon Schluss mit dem Vorzeigen.
Da wir zufällig auf den Hund gekommen waren und dies unser Ersthund ist, war eine gewisse Ahnungslosigkeit in Bezug auf den richtigen Umgang mit Hunden vorhanden.
In der Familie dachten wir, dass es ausreichend ist, wenn man mehrfach am Tag auf Hunderunde geht und mit dem Hund im Rudel zusammenlebt.
Wir hatten also noch keinen richtigen Plan und waren alle talentfreie Anfänger.
Aus heutiger Sicht waren in der Bindung zwischen Hund und Mensch noch große Steigerungsmöglichkeiten vorhanden.
Wir sind nun regelmäßig 2x in der Woche zum Training gegangen und haben die Anfänge und Grundlagen der Rettungshundearbeit kennengelernt. Dabei wird Schritt für Schritt die Ausbildung zum Rettungshund aufgebaut. Bevor die Prüfung zum Rettungshund absolviert werden kann, vergehen mindestens 2 Jahre. Regelmäßige Teilnahme am Training ist dabei Grundvoraussetzung.
Während meiner Probezeit durfte ich an einem Ausbildungswochenende teilnehmen. Dieses wurde an sehr heißen Sommertagen durchgeführt. Mein Hund sollte u.a. auf eine sichtbare Person zielgerichtet und zügig zulaufen und sich vor dieser hinsetzen. Dies machte er in den beiden ersten Versuchen. Beim dritten Mal dachte er sich wahrscheinlich, dass wir das schon 2 Mal hatten und es außerdem ziemlich warm ist. E machte nicht mehr mit.
Abends beim gemütlichen Zusammensein unterhielten wir uns über den Tag. Dabei kam heraus, dass der Hundeführer gern in der Staffel bleiben kann, aber der Hund zu unmotiviert ist.
Am nächsten Tag wurde die Trainingssituation angepasst. Mein Hund sah, wie die Person, zu der er laufen sollte, hinter einem Gebüsch verschwand. Das war nun wieder viel interessanter für ihn und es lief dadurch wesentlich besser. Ich habe gestaunt, wie die Trainingssituation auf den einzelnen Hund angepasst wurde und nicht das Schema “F” bei der Ausbildung für jeden Hund gleich angewendet wurde. Dies zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch das Training der RHS.
Im November 2018 war es dann soweit. Mir wurde durch die RHS mitgeteilt, dass ich nun ein Bestandteil der Staffel sein darf. Und das mit Hund.
Nach vielen Trainingseinheiten in den letzten 2,5 Jahren sind wir zu einem aus meiner Sicht sehr guten Mensch-Hund-Gespann zusammengewachsen. Ich habe nun den Hund, den ich mir gewünscht habe, obwohl nicht immer alles nach unserer gemeinsamen Mensch-Hund-Vorstellung läuft.
Auch wenn die Staffelzugehörigkeit aus beruflichen oder anderen Zeitgründen vielleicht nicht ewig andauert, hat man doch in der Zeit sehr vieles für den Hund und sich gelernt und bei Einsätzen zum Teil auch an die Staffel zurückgeben können.
Vielen Dank an alle an unserer Ausbildung Beteiligten und Wegbegleiter in der RHS, die aus Datenschutzgründen nicht namentlich aufgeführt werden dürfen. Diese wissen aber, wen ich meine.
Besten Dank von uns beiden für alles!